Wenn du neu bei WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms) oder generell in der Landwirtschaft und alternativen Lebensstilen bist, kann die Vorbereitung auf deine erste Reise aufregend – und vielleicht auch etwas einschüchternd – sein. Keine Sorge, Nervosität ist ganz normal! Hier sind unsere Top 10 Tipps, die dir helfen, dich sicher zu fühlen und dein WWOOF-Abenteuer lohnend und erfolgreich zu gestalten.
1. Wisse, wonach du suchst
Überleg dir in Ruhe, was du dir vom WWOOFen erhoffst. Interessierst du dich für etwas Bestimmtes – wie Tierpflege, Baumschnitt oder ein Leben ohne Stromnetz? Vielleicht willst du einen Ort entdecken, an dem du noch nie warst, oder neue Leute kennenlernen? Möchtest du lieber mit vielen Menschen zusammenleben (dann wäre vielleicht eine Gemeinschaft was für dich) oder brauchst du eher Ruhe? Die Gästebucheinträge anderer WWOOFer:innen können dir helfen einzuschätzen, ob ein Hof zu deinen Vorstellungen passt.
2. Plane im Voraus
Entscheide, wo, wann und wie lange du fürs WWOOFen Zeit hast – ob für ein Wochenende, ein paar Wochen oder länger. Am besten startest du mit einem kurzen Aufenthalt (zum Beispiel eine Woche). Wenn es gut läuft, kannst du meist verlängern. Denk daran: Auf dem Hof hängt vieles von der Saison ab – Lämmer kommen nicht im September zur Welt und Apfelwein wird kaum im März gemacht.
3. Kommuniziere klar und ehrlich
Das ist wirklich entscheidend. Lies dir die Hofprofile gründlich durch und melde dich mit einer persönlichen Nachricht bei den Höfen, die gut zu dir passen. Achte darauf, dass dein Profil aktuell ist und alles enthält, was deinw Gastgeber:innen wissen sollten. Erzähl in deiner Nachricht, was du lernen oder teilen möchtest und warum du genau diesen Hof ausgewählt hast. Schreib ein paar Mal hin und her und überlege, ob du einen Telefon- oder Videoanruf machen willst, um sicherzugehen, dass die Chemie stimmt.
4. Halte dein Wort
Wenn du Gastgeber:innen zusagst, bleib dabei. Sie planen vielleicht Aufgaben rund um deinen Aufenthalt, kaufen für dich ein oder sagen anderen WWOOFer:innen ab. Eine kurzfristige Absage (außer bei Notfällen) bringt sie in Schwierigkeiten. Wenn sich etwas bei dir ändert, sag so früh wie möglich Bescheid. Und bitte – ghoste keinen Gastgeber:innen. Nichterscheinen ist verletzend, unhöflich und kann deine WWOOF-Zukunft gefährden.
5. Stell Fragen und gib Feedback
Wenn du etwas nicht verstehst, frag nach – besser, als aus Versehen die falschen Pflanzen auszurupfen (ja, das passiert!). Wenn etwas nicht so läuft, wie du es erwartet hast, sprich es direkt an. Ehrliches, respektvolles Feedback während deines Aufenthalts hilft Gastgeber:innen, Dinge zu verbessern. Und hinterlass nach deiner Zeit eine ehrliche, hilfreiche Bewertung für die Nächsten.
6. Packe mit dem Hof im Blick
Schlamm, Sonne, Regen, Erde – das gehört dazu! Bring Kleidung mit, die dreckig werden darf, feste Schuhe oder Stiefel, Regenkleidung, eine Mütze und Arbeitshandschuhe. Auch wichtig: Sonnencreme, Taschenlampe, Waschzeug und etwas Taschengeld. Ein Rucksack ist oft praktischer als ein Koffer mit Rollen. Und vergiss keine wichtigen Dinge wie Medikamente oder persönliche Must-haves.
7. Bring mit, worauf du nicht verzichten willst
Wenn dir kleine Dinge wie guter Kaffee, Schokolade oder dein Lieblingssnack ein Stück Zuhause geben, pack sie ein (oder frag deine Gastgeber:innen, ob es das vor Ort gibt). Geh nicht davon aus, dass dein Komfort selbstverständlich ist. Sei also entweder vorbereitet – oder bereit, darauf zu verzichten. Medikamente, die du regelmäßig oder im Notfall brauchst, sind natürlich ein Muss.
8. Plane auch Pausen ein
Viele Gastgeber:innen bieten Bücher, Fahrräder oder Ausflüge an – trotzdem ist es gut, eigene Unterhaltung mitzubringen: Zeichenmaterial, Handarbeitsprojekte, ein gutes Buch (oder das, das du endlich schreiben willst), Laptop oder Tablet. Und falls dir Internet und Empfang wichtig sind: Frag vorher nach, wie’s mit dem Netz aussieht – und bei welchem Anbieter du dort Empfang hast.
9. Sei offen für einen anderen Lebensstil
Du bist zu Gast im Zuhause anderer – und in deren Alltag. Das kann neue Routinen, einfachere Lebensbedingungen und andere Regeln bedeuten. Vielleicht ist Wasser knapp, Schuhe bleiben drinnen an oder aus, oder das Leben ist deutlich rustikaler als du es kennst. Sei neugierig, offen und flexibel – gerade in den Unterschieden steckt das größte Lernpotenzial!
10. Und vor allem: Hab Spaß!
Sei offen, sei spontan. Du weißt nie, was für tolle Dinge passieren werden. WWOOF ist mehr als Ackern auf dem Feld – es geht um Menschen, Wachstum und neue Perspektiven. Nutze die Chancen, die sich ergeben, stell Fragen, lass dich auf neue Erfahrungen ein. Es lohnt sich!